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Die Beikräuter
Die Natur funktioniert systemisch und nimmt damit jede Perspektive gleichzeitig ein. Die Beikräuter sind damit Teil der „ökosystemischen“ Mischkultur. Und Mischkulturen sind, wie im Abschnitt darüber gesagt, effizienter und stabiler als Monokulturen. Natürlich stehen Beikräuter manchmal in Konkurrenz mit Nutzpflanzen, und sie werden auch in der Permakultur – zurückhaltend und selektiv – gejätet. So zum Beispiel, wo sie so schnell wachsen, dass sie die Kultur überschatten, also rund um sehr zarte Pflänzen oder frische Ansaaten.
Vorteile
Dort, wo die Konkurrenz mit Nutzpflanzen nicht akut ist, haben Beikräuter viele Vorteile und wir lassen sie stehen: Sie schützen den Boden, alternativ zur Mulchschicht, vor Errosion, Temperaturschwankungen und vor dem Austrocknen. Sie locken aber auch bestäubende Insekten an, die dadurch den Weg zu den Kulturen finden. Viele von ihnen blühen nämlich zu Zeiten, wenn die Kulturen das gerade nicht tun, zum Beispiel früh im Jahr. In dieser Zeit sind bestäubende Insekten auf sie angewiesen und können sich eine wachsende Population aufbauen, die den Gartenpflanzen dann zu Nutze kommt, wenn auch sie „startklar“ sind.
Mehr Resilienz
Genau gleich funktioniert dies – man mag es Vorsprung oder Absicherung nennen – auch mit anderen, aus gärtnerischer Sicht nützlichen Lebewesen. Früh wachsende Beikräuter dienen zum Beispiel als Wirte für Blattläuse, die dann aber wiederum deren Gegenspieler – Marienkäfer, Florfliegen, Grabwespen und weitere anziehen, und diesen ebenfalls früh zu wachsenden Populationen verhelfen. Wenn später andere Blattläuse am Gemüse saugen, sind die Gegenspieler schon da.
Ähnliches passiert mit allen Räuber-Beute Beziehungen zwischen dem, was man gemeinhin (aus unserer Perspektive) Nützling und Schädling nennt. Die Vorteile der Mischkultur gehen in dieser Hinsicht über die Pflanzengesellschaft hinaus, sie zeigen sich auch bei den „mitkultivierten“ Tierchen. Auch hier führt mehr Vielfalt zu mehr Resilienz.